plus bauplanung

Die Klinik übernahm ein früheres Hotel und Café, aber bald genügten die ursprünglichen 50 Patientenzimmer nicht mehr, und es wurden auch bessere Räume für Gruppentherapie benötigt. Hübner erhielt den Auftrag wegen seines Engagements für ökologische Architektur. Über anderthalb Jahre hinweg fanden Sitzungen mit Ärzten und Patienten statt, um zu entscheiden, was gebraucht wurde. Mehrere Entwürfe wurden erarbeitet und verworfen, bis alle zufrieden waren. Die neuen Trakte mit etwa 50 weiteren Räumen sind nur ein Zimmer plus Korridor breit, so tritt natürliches Licht von beiden Seiten ein. Die Flure sind gekrümmt und kurz mit wechselnden Ausblicken, und der Gang um die Anlage ist anregend und ein Vergnügen. Im obersten Geschoß ist die hölzerne Dachkonstruktion überall sichtbar und sorgt mit ihrer unterschiedlichen Form für weitere Abwechslung. Die neuen Patientenräume umschließen einen unregelmäßigen Innenhof am südlichen Ende des Geländes als angemessener Kontrast zu dem bereits bestehenden eher formellen (und zentralen) Hof. Das Gelenk zwischen Alt und Neu bilden zwei Gruppenräume zur Gruppentherapie und Diskussion. Sie sind polygonal wie ein mittelalterliches Kapitelhaus, um zu einem Rund mit gleichberechtigten Kontakten anzuregen, und haben zeltähnliche Dächer, die sie zu zentralen Bereichen in Gegensatz zu den neutralen »Funktionsräumen« des früheren Hotels machen. Weitere Spezialräume entstanden bei Erweiterung und Umbau, u. a. ein Speisezimmer, wo Patienten in Stille essen können, ohne angesprochen zu werden. Der zentral gelegene Garten mit Bepflanzung und Wasser ist klösterlich geschützt und beschützend; Patienten können dort umhergehen und meditieren oder einfach stundenlang ungestört im Freien sitzen. Die Ausführung erfolgte mit konventionellem Vertrag und dauerte nur ein Jahr.